07/2025

Studie: Vertrauen und Sicherheit 2025.

Die Umfrage zeigt, welche Bezahlsysteme als vertrauenswürdig gelten. Deutsche Zahlungssysteme punkten, Tech-Riesen verlieren Vertrauen. Und welche Rolle spielt das eigene Verhalten?

„Vertrauen ist das feste Überzeugtsein von der Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit einer Person oder Sache.“, so definiert es der Duden.

Das klingt eindeutig. Doch in der Praxis ist Vertrauen ein sensibles Gut. Es entsteht nicht automatisch, sondern wächst durch positive Erfahrungen. Wird es enttäuscht, schwindet es schnell.

Die aktuelle Studie „Vertrauen und Sicherheit 2025“ von infas quo* zeigt: Über 60 Prozent der Befragten sind der Ansicht, man könne anderen Menschen grundsätzlich nicht einfach so vertrauen. Umso spannender ist die Frage, wo Vertrauen dennoch gelingt, trotz aller Unsicherheiten. Ein besonders alltagsnahes Beispiel ist das Thema Bezahlen. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Sicherheit, Nähe und Verlässlichkeit. Genau hier setzt die Studie an.

Einsicht 1: Vertrauen in die girocard bleibt ungebrochen
73 Prozent der Befragten vertrauen ihrer girocard, mehr als jedem anderen Bezahlsystem. In einem Markt mit immer neuen Bezahlanbietern ist das bemerkenswert. Eine mögliche Erklärung wäre, dass nicht Vielfalt Vertrauen schafft, sondern Erfahrung. Wer über Jahre hinweg positive Erlebnisse mit einem System hat, bleibt ihm treu. Vor allem, wenn es sicher, stabil und eng mit dem eigenen Kreditinstitut verbunden ist.

Einsicht 2: Große Namen allein schaffen keine Sicherheit
Das Vertrauen in internationale Tech-Konzerne nimmt ab, wenn es um Bezahlverfahren geht. Apple, Google oder Amazon schneiden im Vergleich zu 2023 deutlich schwächer ab. Ihre einstigen Vertrauensvorschüsse haben in der Wahrnehmung vieler Menschen spürbar an Substanz verloren. Anders sieht es bei klassischen Anbietern aus: Die Bezahlverfahren der Hausbank haben im Vertrauensranking von 72 Prozent auf 73 Prozent leicht zugelegt.

Einsicht 3: Europäische Lösungen bevorzugt
Die Herkunft eines Bezahlsystems beeinflusst das Vertrauen deutlich. 50 Prozent der Befragten geben an, Bezahlsysteme aus den USA abzulehnen. Noch ausgeprägter ist die Ablehnung gegenüber Anbietern aus China oder Indien. 60 Prozent geben an, ein deutscher Anbieter sei ihnen besonders wichtig. Eine ähnlich große Gruppe wäre bereit, für mehr Sicherheit aktiv zu einem nationalen Bezahlsystem zu wechseln.

Vertrauen braucht Achtsamkeit
Ein weiterer entscheidender Faktor ist das eigene Verhalten. Denn Vertrauen in ein System ist das eine, das persönliche Handeln das andere. Bezahlsysteme sind nur so sicher wie das Verhalten ihrer Nutzerinnen und Nutzer. Ein achtsamer Umgang mit den eigenen Daten ist der beste Schutz. Dazu zwei hilfreiche Tipps:

Manipulationen wie Social Engineering durchschauen
Kriminelle setzen gezielt auf Psychologie. Beim sogenannten Social Engineering geben sie sich etwa als Mitarbeitende von Polizei oder Hausbank aus. Institutionen, denen viele Menschen besonders vertrauen, wie auch der Bericht zeigt. Dieses Vertrauen nutzen Kriminelle aus, um unter Druck oder mit erfundenen Geschichten sensible Daten abzugreifen, sei es per Anruf, E-Mail oder SMS. Wichtig zu wissen: Keine Bank, Behörde oder seriöse Institution fragt jemals nach Zugangsdaten, TANs oder Passwörtern.

Einfache Maßnahmen mit großer Wirkung
Die PIN ist der Schlüssel zum Konto. Sie gehört nicht ins Portemonnaie, nicht aufs Handy, nicht auf einen Zettel und nicht in fremde Hände! Wer sich die PIN merkt und sie beim Bezahlen oder Geldabheben stets verdeckt eingibt, schützt sich im Alltag wirksam vor Missbrauch.

* Berichtsband vom März 2025, Strukturdatenerhebung im Auftrag der EURO Kartensysteme GmbH