zum vorherigen Artikel

Alle Artikel

Alle Newsletter Artikel können Sie sich hier durchlesen oder danach suchen.

zum nächsten Artikel

Artikel 2023

06/2024

Staffelübergabe beim Sperr-Notruf 116 116 e.V.

Margit Schneider und die neue Vorstandsvorsitzende, Sandra Königstein, im Interview. Die Zeit für den Generationswechsel ist gekommen. Wer ist die Neue? Und was möchte die Ex-Vorständin dem Verein für die Zukunft auf den Weg geben?

Sie ist seit den ersten Stunden des Ideenaustauschs und der Vereinsgründung dabei, seit 2008 hatte sie den Vorstandsvorsitz inne: Jetzt zieht sich Margit Schneider zurück, zum Jahresende gilt ihr Austritt als Gründungsmitglied aus dem Verein. Die Leitung übernimmt eine Spezialistin der EURO Kartensysteme. Mit beiden Expertinnen sprach kartensicherheit.de.


„So leid uns der Abschied tut, liebe Frau Schneider – würden Sie uns Ihre Nachfolgerin vorstellen?“

M.S.: „Gerne! Sandra Königstein wurde neu in den Vorstand berufen – das war bei der Mitgliederversammlung des Sperr-Notrufs 116 116 e.V. im Mai 2024; und zur Vorstandsvorsitzenden wurde sie in der anschließenden Vorstandssitzung gewählt. Sandra Königstein hat sich von Anfang an für die Sperr-Notruf-Initiative begeistert und konsequent das Marketing dafür ausgebaut. Der Erfolg spricht für sich, wenn man sich heute die rund 1,8 Millionen jährlich veranlassten Sperrungen und Sperr-Vermittlungen anschaut.
Optimal für den Sperr-Notruf e.V. ist natürlich Sandra Königsteins großes Erfahrungsspektrum: Einerseits durch die vielen Berührungspunkte im Handling mit Kundenanfragen und in der Kommunikationsarbeit; andererseits kennt sie aus der Debit-Schadensabwicklung heraus die Kundenbedürfnisse und Angriffsszenarien, auf die die Kunden zu reagieren haben.“


„Glückwunsch zur neuen Position, Frau Königstein! Was sagen Sie dazu?“

S.K.: „Das Praxiswissen, das ich Breite mal Tiefe über Jahre bei der EURO Kartensysteme erwerben konnte, ist eine sehr sichere Basis. Ich bin Mitglied in einigen nationalen Arbeitskreisen zur Sicherheit von elektronischen Zahlungen sowie Board-Mitglied von EAST (European Association for Secure Transaction) und somit mit den nationalen als auch internationalen Betrugsszenarien vertraut.


„Was erachten Sie aktuell als das große Thema für den Sperr-Notruf?“

M.S.: „Social Engineering – ganz eindeutig. Es kann jedem passieren, aber dann heißt es schnell reagieren, 116 116 wählen. Da hilft es natürlich, wenn die Bekanntheit des Sperr-Notrufs zunimmt. 5 % Steigerung in den letzten zwei Jahren konnten wir messen. Polizei und Verbraucherzentralen unterstützen uns; ein Großteil der Institute wirbt auch mit unserem zentralen Dienst.“

S.K.: „Dazu gehört auch, dass noch nicht alle Institute, die am Sperr-Notruf-System teilnehmen, eine Sperrung des Online-Bankings zulassen. Wir verzeichnen auch in diesem Bereich zunehmende Phishing-Angriffe. Würden sich mehr Institute zur Sperrung des Online-Bankings anschließen, gelänge uns ein weiterer Fortschritt!“


„Welchen Rat zur künftigen Ausrichtung des Sperr-Notruf-Vereins hätten Sie, Frau Schneider?“

M.S.: „Da sehe ich zwei Punkte: Der Verein täte gut daran, sich weiterhin auf dem breiten Feld der elektronischen Berechtigungsmedien zu engagieren. Wir erleben ja eine Zunahme der Sperr-Bedarfe und dazu kommt die wachsende Digitalisierung. Für die Zukunft unerlässlich halte ich eine engmaschigere Kooperation und Abstimmung zwischen Gesetzgebung, Strafverfolgung, IT-Sicherheitsexperten und Transaktionsdienstleistungsunternehmen.“

S.K.: „Beide Punkte sind schon eine Mammutaufgabe für sich. Aber sie werden systematisch angegangen, wie alle großen Herausforderungen zuvor auch.“

Frau Schneider, Frau Königstein, wir wünschen Ihnen beiden für die Zukunft alles Gute und danken für das Gespräch.