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11/2021

Die sieben häufigsten Sicherheits-Irrtümer in der Vorweihnachtszeit

Konto-Sicherheitscheck zu Ihrem Verhalten: Sind Sie eher der unvorsichtige oder achtsame Typ? Machen Sie den Test! Finden Sie heraus, wie weit Sie auf der sicheren Seite sind. Und nutzen Sie die Tipps, wie Sie sich vor Gaunern schützen können.

 

Die Vorfreude auf Weihnachten, die geselligen Highlights und Besorgungen zu Deko, Wunschliste, Gaumenfreuden & Co. genießen jetzt wieder viele Menschen. Doch in der ganz normalen Alltagshektik, beim Geschenke shoppen und Vorräte anlegen, vergisst man leicht, dass nun auch Taschendiebe und Trickbetrüger wieder Hochsaison haben. Nach dem Motto „Mir wird schon nichts passieren!“ verlässt sich manch einer auf diesen Irrtum. Was denken Sie?

1. „Die allgemeinen Abstandsregeln auf Weihnachtsmärkten und Veranstaltungen, in Ladengeschäften und Fußgängerzonen halten mir auch die Taschendiebe vom Leib.“

Falsch. Die Täter wissen, wie Sie Ihnen ausreichend nahekommen. Wenn Sie von Fremden angesprochen, abgelenkt oder gar angerempelt werden, ist höchste Vorsicht geboten.

Tipp: Halten Sie Ihre Tasche mit Wertsachen immer geschlossen, tragen Sie sie eng am Körper und vor sich. Überprüfen Sie in diesen geschilderten Situationen sofort Ihre Wertsachen.


2. „Ich würde es doch merken, wenn sich jemand an meiner Tasche zu schaffen macht und mein Portemonnaie oder Handy herausklaubt.“

Unterschätzen Sie die geübten Langfinger nicht, Sekundenbruchteile genügen. Oft sind auch arbeitsteilige Teams aktiv: Während der „Blocker“ das Opfer aufhält, entwendet der „Zieher“ die Geldbörse, wobei ein „Abdecker“ die Sicht auf die Tat verstellt, bis der „Transporteur“ das Diebesgut übernimmt.

Tipp: Zeit ist Geld, das gilt auch für Bestohlene. Rufen Sie sofort den Sperr-Notruf 116 116 an, falls Sie den Verlust Ihrer Zahlungskarten bemerken. Holen Sie sich vorsorglich die kostenlose Sperr-App aufs Handy.


3. „Die Geheimzahl, die ich bei meiner Karte im Geldbeutel versteckt habe, hilft mir; sie wird schon keinem Gauner in die Hände gelangen.“

Im Gegenteil, im Fall des Verlustes schaden Sie sich selbst mit jeder Art von PIN-Notiz, die Sie bei Ihrer Zahlungskarte tragen, denn damit erlischt Ihr Schadensersatzanspruch. Die Statistik zeigt, sogar mit zunehmender Tendenz: Beim größten Teil aller als gestohlen oder verloren gemeldeten Karten ist gleichzeitig auch die Geheimzahl abhandengekommen. Die Diebe können sich direkt am Konto bedienen.

Tipp: Nutzen Sie die Merkhilfen auf www.pin-im-sinn.de, um die Geheimzahl einzig und allein im Gedächtnis zu bewahren. Damit können Sie auch Blackouts meistern.


4. „Beim Supermarkt-Einkauf stelle ich meine Tasche im Einkaufswagen ab, so direkt vor meiner Nase habe ich ja alles unter Kontrolle.“

Während Sie Produkte aus den Regalen zusammensuchen, sind Sie ins Visier eines anderen Marktbesuchers geraten. Als Sie sich kurz abwenden oder bücken, ist es schon passiert. Erst an der Kasse entdecken Sie, dass die Geldbörse fehlt. Solche Fälle sind Alltag für die Polizei, Tendenz gegen Weihnachten in den überfüllten Geschäften steigend.

Tipp: Vermeiden Sie offene Reißverschlüsse an Handtasche oder Rucksack. Gewöhnen Sie sich an, Zahlungskarten und Bargeld nah am Körper, schwer zugänglich und im Sichtfeld zu tragen. Gesäßtaschen gehören nicht dazu.


5. „Es wird schon keiner sehen, wie meine PIN lautet, wenn ich sie am Kassenterminal oder Geldautomaten eintippe – und wenn schon, was soll denn jemand damit?“

Die Betrugstechnik hat sogar einen Namen: „Shoulder Surfing“! Niemand sollte Ihnen bei der PIN-Eingabe über die Schulter hinweg zuschauen und so die Geheimzahl erhaschen können. Hat der Gauner erst einmal Ihre PIN, ist Ihre Karte in höchster Diebstahlsgefahr. Fortsetzung siehe (3).

Tipp: Gewöhnen Sie sich an, sich groß und breit vor der Tastatur aufzustellen und den Abstand zu nachfolgenden Kunden zu kontrollieren. Schirmen Sie Ihre Eingabe-Bewegungen mit der anderen Hand, einer Tasche o.ä. ab!


6. „Kein Mensch käme auf die perfide Idee, sich als Bankberater, Polizist, verschollener Enkel oder Mitarbeiter einer Hilfe-Hotline auszugeben – mich anzurufen oder an meiner Haustüre zu klingeln – um mich mit einer erfundenen Geschichte so unter Druck zu setzen, dass ich meine Konto-Zugangsdaten verrate.“

Solche Betrugsszenarien boomen. Mal werden Telefonnummern als eingehende Anrufe von der 110 (Polizei-Notruf) oder 116 116 (Sperr-Notruf) gefälscht. Mal schauspielern die Täter in der Rolle eines Behördenmitarbeiters oder entfernten Verwandten, um sich das Vertrauen und vor allem den Zugang zum Konto ihrer Opfer zu erschleichen.

Tipp: Nehmen Sie solche betrügerischen Anrufe gar nicht erst an oder legen Sie gleich wieder auf. Weisen Sie Besucher, auch wenn Sie „Ausweise“ vorzeigen, an der Haustüre ab! Falls Sie Zweifel haben, erkundigen sich bei der Institution nach der Kontaktaufnahme.

 

7. „An der SMS-Benachrichtigung zu meiner Paketzustellung kann nichts faul sein.“

Oh doch! Kriminelle profitieren in der Vorweihnachtszeit davon, dass sich die Bestellkäufe häufen und der Überblick über die Päckchen schwieriger wird. Die Ankündigung einer Sendung per SMS oder E-Mail sollten Sie niemals achtlos öffnen! Es könnte sich um eine Betrugsmasche handeln.

Tipp: Schauen Sie solche Nachrichten immer mit einem prüfenden Auge an. Worauf es zu achten gilt, lesen Sie in unserem Beitrag „SMS-Phishing und Vishing nehmen massiv zu“.