Debitkarten Schadensstatistik 2019
Frohes Fazit: Die Schäden sind insgesamt gesunken!
Der Betrug entwickelt sich unterproportional im Verhältnis zu dem allgemeinen Verbrauchertrend, an immer mehr Orten bargeldlos zu bezahlen. Die Unkenrufe zur Kontaktlos-Karte bewahrheiten sich nicht.
Die Zahl der Transaktionen mit Karte steigt und steigt; auch für kleinere Beträge wird die Karte immer öfter genutzt. Wobei etwa ein Drittel der Kartenzahlungen mittlerweile kontaktlos läuft.
Schäden durch Verlust und Diebstahl
Gestohlene Karten werden häufiger eingesetzt. Die Schadenssumme insgesamt bewegt sich allerdings ungefähr auf dem Vorjahresniveau.
Auch an Geldautomaten hat sich kaum etwas am Einsatz gestohlener Karten verändert. Nach wie vor macht diese Betrugsart den weitaus überwiegenden Anteil der Schäden aus.
An den Bezahlterminals des Handels stellt sich die Lage jedoch anders dar: Hier sind die Schäden zwar gestiegen, belaufen sich aber dennoch auf relativ niedrigem Niveau. Die Zahl der Transaktionen am POS ist, wie gesagt, enorm gewachsen. Betrachtet man nun die Relationen, fällt auf, dass sich das Schadensvolumen insgesamt kaum verändert hat. Daraus lässt sich schließen, dass auch Diebe gestohlene Karten häufiger für kleinere Beträge einsetzen.
Fahrlässigkeit hilft den Gaunern
Über zwei Drittel der durch Diebstahl verursachten Betrugstransaktionen finden unter Verwendung der PIN statt. Scheinbar führen immer noch viele Karteninhaber fahrlässig die PIN mit sich. Daher bitte unbedingt beachten: Merken Sie sich die PIN und schreiben Sie diese nicht auf! Mehr dazu finden Sie hier.
Wenn es darum geht, wo die Karte abhandengekommen ist, können viele Betroffene das nicht angeben; wenn doch, wird am häufigsten das Kaufhaus bzw. ein Geschäft als Örtlichkeit des Verlustes genannt.
Kartenfälschungen
Skimming stirbt langsam aus! Der Schaden durch gefälschte Zahlungskarten ist zum wiederholten Male rückläufig und rein auf das Maestro-System beschränkt. In Deutschland entstehen schon seit Jahren gar keine Dubletten-Schäden mehr. Deren Schwerpunkte konzentrieren sich auf dieselben drei Länder wie bisher: Indien, Indonesien und USA.
Manipulationen an Geldautomaten
Die Anzahl der Manipulationsfälle in Deutschland ist 2019 deutlich gesunken. Das heißt, dieses Vorgehen ist für Kriminelle nicht mehr so lukrativ, da die Kartendaten kaum mehr eingesetzt werden können, weil alle Ausgeber-Länder auf die sichere EMV-Technik migrieren.
Physische Angriffe auf Geldautomaten
Der direkte Zugang zum Bargeld ist das Ziel der gewaltsamen Attacken auf Geldautomaten, die auf Basis von Google-Alerts in 2019 erfasst wurden. Die Zahl solcher Angriffe ist auf 481 gestiegen, nachdem 441 im Jahr zuvor stattfanden. Mittlerweile ist Sprengstoff das überwiegende Mittel der Wahl, ohne Rücksicht auf die Gefahren für Unbeteiligte, Gebäude oder die Täter selbst.