Sind Sie fit für kontaktlos?
Alles, was Sie schon immer zum Thema kontaktloses Bezahlen wissen wollten.
Was genau passiert da eigentlich wo – wie – wann – wodurch – warum? Und wie sicher ist das Ganze?
Wir leben in schnellen Zeiten, und selbst die werden immer noch schneller. Auch die Kartenzahlung hat mächtig Fahrt aufgenommen. 2018 überholten lt. EHI Retail Institute erstmals in Deutschland die Umsätze mit Zahlungskarten die des Bargeldes. Inzwischen können immer mehr Kunden mit ihren Karten auch ruckzuck kontaktlos bezahlen – wofür der Handel bereits rund acht von zehn girocard-Bezahlterminals umgerüstet hat.
DIE METHODE
„Piep" heißt hier „bezahlt!"
Einfach Karte oder Handy dicht an das Lesegerät halten und im Nu ertönt das Signal: Piep. Fertig ist der Bezahlvorgang! Bei Beträgen bis 25 Euro ist dabei i. d. R. keine PIN-Eingabe nötig. Viel komfortabler geht es fast nicht mehr.
Welche Vorteile hat die kontaktlose Methode?
- Schnell! Die Bezahlgeschwindigkeit wurde vom Marktforschungsinstitut GfK gemessen. Kontaktloses Bezahlen ohne PIN-Eingabe dauert nicht einmal halb so lange wie bei einer herkömmlichen Kartenzahlung oder mit Bargeld.
- Bequem! Umständlich einzelne Münzen herauskramen, das war gestern. Einfach die Karte oder das Smartphone hinhalten. Sollte eine PIN-Eingabe nötig sein (z. B. bei allen Transaktionen über 25 Euro), weist das Terminal darauf hin.
- Schlank! Wer fühlt sich da nicht entlastet, wenn als einziges Zahlungsinstrument das Mobiltelefon in der Hosentasche genügt?
Wie funktioniert kontaktlos technisch?
Die Technik dahinter heißt Near Field Communication, kurz NFC, oder deutsch Nah-Feld-Kommunikation. Man hält die Karte nämlich ganz nah, mit maximal 4 cm Abstand, an das Terminal heran. Die zur Zahlung nötigen Daten werden dann über den internationalen NFC-Standard übertragen.
DAS EINSATZFELD
Kann meine Karte kontaktlos?
Unabhängig davon, ob Sie eine girocard oder eine Zahlungskarte anderer Anbietersysteme besitzen: Ob diese kontaktlos funktioniert, erkennen Sie an einem kleinen aufgedruckten Wellensymbol, ähnlich einem WLAN-Zeichen. Bis zum Ende dieses Jahres werden ungefähr 75 Millionen solcher girocards in ganz Deutschland ausgegeben sein.
Wo klappt kontaktlos?
Überall im Handel, wo Sie ein passendes Wellensymbol an der Kasse oder auf dem Terminal sehen (z. B. im Display), kann man kontaktlos bezahlen. Das Wellensymbol wird dort ergänzt durch eine Hand mit Karte. Sie führen also einfach die beiden Wellensymbole von Karte und Terminal zusammen. Das klappt mit der girocard mittlerweile an mehr als 80 Prozent aller girocard Bezahlterminals im deutschen Handel.
Vor allem dort, wo lange Wartezeiten an den Kassen besonders lästig sind oder unhygienisches Bargeld mehr Belastung bedeutet, wird das kontaktlose Bezahlen sehr begrüßt.
Die Orte könnten Sie überraschen: Bei immer mehr Bäckereien hat man's jetzt immer passend und kommt schneller an die Reihe – ob Filialist oder einzelner Handwerksbetrieb.
Wenn in Zukunft die E-Mobilität zunehmen sollte, bietet der kontaktlose Bezahlvorgang beim Auftanken an der E-Ladesäule die passenden technischen Möglichkeiten: Schnell, sicher und anbieterübergreifend für alle E-Auto-Fahrer ohne Anmeldung nutzbar. Vereinzelt sind Ladestationen schon fürs Kontaktlos-Verfahren ausgerüstet.
Es gibt sogar in manchen Kirchen schon einen digitalen Klingelbeutel. Mit ihm können Gottesdienst-Besucher bis zu einem Betrag von 25 Euro genau den Betrag spenden, den sie möchten, nicht den, der gerade im Münzfach zu finden ist.
Gibt es irgendwelche Beschränkungen?
Bei Beträgen bis 25 Euro funktioniert das kontaktlose Bezahlen in der Regel ohne Eingabe der eigenen PIN. Bei größeren Beträgen ist stets die Eingabe der PIN nötig.
DIE HANDY-NUTZUNG
Kann mein Smartphone kontaktlos?
Die Voraussetzung zum kontaktlosen Bezahlen mit dem Smartphone ist dessen NFC-Funktion. Mit der digitalen girocard geht das momentan nur mit Android-Betriebssystem. iOS Geräte ermöglichen die smarte Bezahlmöglichkeit derzeit nur mit anderen Kartenanbietern.
Wie funktioniert das mit dem Smartphone?
Das Prinzip ist das gleiche wie bei der Karte. Nur dass die Plastikkarte gegen die digitale Version der Zahlungskarte ausgetauscht wird. Anders ausgedrückt: In der Software Ihres Mobiltelefons wird Ihre girocard als Zahlungsmittel hinterlegt. Dazu muss nicht nur Ihr Handy NFC-fähig sein, sondern Ihre Bank oder Sparkasse muss Ihnen auch die digitale Karte anbieten. Und Sie müssen auf Ihrem Smartphone die entsprechende App Ihres Instituts installiert haben (z.B. „Mobiles Bezahlen" der Sparkassen oder die „VR BankingApp" der Volksbanken und Raiffeisenbanken).
Wie funktioniert das mit meiner Bank oder Sparkasse?
Ob Ihre Hausbank die digitale Karte für Ihr Smartphone anbietet, entnehmen Sie am besten deren Webseite, Banking-App oder Sie fragen Ihren Berater. Besteht das Angebot, dann dauert es beispielsweise bei der girocard für den Kunden nur wenige Minuten, um den Prozess zur Digitalisierung und Freischaltung abzuschließen. Danach können Sie mit Ihrem Smartphone überall dort bezahlen, wo Sie sonst auch mit der NFC-fähigen Plastik-girocard kontaktlos zahlen können.
DIE SICHERHEIT
Wie sicher ist das Ganze?
Das kontaktlose Verfahren im girocard-System mit Karte und Smartphone ist genauso sicher wie das Einstecken der Plastikkarte – also das, was die Kunden in Deutschland seit Jahren milliardenfach tun. Es gelten dieselben hohen technischen Standards beim Bezahlen. Sicher kann sich jeder vorstellen, dass – bei über 100 Millionen ausgegebenen girocards in Deutschland – die Deutsche Kreditwirtschaft schon sehr, sehr genau auf einen optimalen Schutz achtet.
Die Bezahlsoftware wird von der Deutschen Kreditwirtschaft ständig weiterentwickelt. Was der Kunde nicht sieht: Die Karte bekommt regelmäßig Softwareupdates, auch für die Sicherheit, z. B. bei der physischen Karte während des Geldabhebens am Automaten.
Muss ich selbst etwas zur Sicherheit beachten?
Kartenbesitzer sollten niemals ihre PIN notieren und im Geldbeutel aufbewahren oder diese weitergeben. Lernen Sie diese am besten auswendig. Überprüfen Sie außerdem regelmäßig die Buchungen auf Ihrem Konto; bei Auffälligkeiten wenden Sie sich bitte sofort an Ihre Bank oder Sparkasse. Führen Sie regelmäßig Updates auf Ihrem Smartphone aus, um es zu schützen.
Was, wenn ich meine Kontaktlos-Karte oder mein dafür freigeschaltetes Handy verliere?
Bei Verlust oder Diebstahl der Karte oder des Smartphones muss man sofort seine Karten sperren lassen, egal ob Plastik oder digital! Das geht rund um die Uhr am schnellsten mit einem Anruf beim kartenausgebenden Institut oder über den Sperr-Notruf 116 116. Außerdem sollten Sie unbedingt die Polizei informieren, wenn ein Diebstahl nicht ausgeschlossen ist.
Sollte doch einmal etwas passieren, bleibe ich dann auf dem Schaden sitzen?
Bei kontaktlosen Zahlungen ohne PIN-Eingabe schützen die Banken und Sparkassen ihre Kunden vor Betrug, genauso wie bei anderen Zahlungen auch. Solange Sie sorgfältig und gewissenhaft mit Ihrer Karte und Ihrem Smartphone umgehen, sind Sie auf der sicheren Seite. Haben Sie Ihre Karte verloren und sofort sperren lassen, haften Sie im Fall der Fälle nicht
Sehen Sie nochmal im Video, wie es funktioniert: