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04/2015

Die girocard wird immer beliebter: Aktuelle Bundesbank-Studie zum Zahlungsverhalten der Deutschen

Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland zahlen ihre Einkäufe zwar weiterhin vorwiegend bar, die girocard hat ihren Anteil am Umsatzvolumen 2014 jedoch weiter gesteigert. Dies geht aus der Mitte März veröffentlichten dritten Studie der Deutschen Bundesbank zum "Zahlungsverhalten in Deutschland 2014" hervor.

Demnach beglichen Privatpersonen 53% der Umsätze für Waren und Dienstleistungen – ohne wiederkehrende Zahlungen wie beispielsweise Miete – mit Banknoten und Münzen. Der Anteil der Barzahlungen sei damit gegenüber 2011 zwar konstant geblieben, bezogen auf die Zahl der Transaktionen ist der Bargeldanteil von 82% in 2011 auf 79% hingegen weiter gefallen, heißt es in der Studie.

Bei den bargeldlosen Zahlungsinstrumenten griffen die Bundesbürger im vergangenen Jahr bevorzugt zur girocard. Laut Studie wurden 2014 knapp 30% der erfassten Umsätze mit der girocard bezahlt -  2011 waren es noch rund 28%. Der Anteil der girocard-Zahlungen an der Anzahl der getätigten Transaktionen sei ebenfalls kontinuierlich gestiegen.

"Setzt sich dieser Trend fort, ist mittelfristig mit einer langsamen, aber kontinuierlichen Substitution von Bargeld durch unbare Zahlungsinstrumente zu rechnen", sagte Carl-Ludwig Thiele, im Vorstand der Bundesbank zuständig für den baren und unbaren Zahlungsverkehr, laut Pressemitteilung.

Fast jeder besitzt eine girocard
97% der Umfrageteilnehmer – 3% mehr als 2011 - besitzen eigenen Angaben zufolge mindestens eine girocard. Im Vergleich dazu sind Kreditkarten laut Studie nach wie vor deutlich weniger stark verbreitet. So verfügen nur 32% der Befragten über mindestens eine Kreditkarte, wobei allerdings der Trend hin zum Besitz von mehreren Kreditkarten erkennbar sei.

Keine Experimente bei Bezahlverfahren – was jedoch nicht für die jüngere Generation gilt
„Insgesamt betrachtet besteht in der Bevölkerung bei der Nutzung von Zahlungsinstrumenten nur wenig Bereitschaft zu Experimenten“ heißt es in der Bundesbank-Presseerklärung weiter. „Daher sind kurzfristige Änderungen der Zahlungsgewohnheiten derzeit nicht zu erwarten. Dennoch könnte zukünftig von nachfolgenden, an Internet und Smartphone gewöhnten Generationen ein Wandel im Zahlungsverhalten ausgehen. Gerade die Befragten zwischen 18 und 24 Jahren zeigten sich in der Studie sehr offen für innovative Bezahlverfahren.“

Onlinehandel sowie mobile und kontaktlose Bezahlverfahren im Kommen
Der Bundesbank-Studie zufolge ist das Internet - gemessen am Umsatz - zu einem der fünf wichtigsten der untersuchten Einkaufsorte geworden. Diese Entwicklung fördere die Nutzung bargeldloser Zahlungsinstrumente, insbesondere spezialisierte Internetbezahlverfahren hätten weiter an Bedeutung gewonnen.

Mobile und kontaktlose Bezahlverfahren seien ebenfalls immer bekannter geworden, allerdings hätten sich die Verfahren bisher noch nicht durchgesetzt. Dies beruht laut Bundesbank insbesondere auf der mangelnden Akzeptanz im Handel, aber auch auf unzureichender Ausstattung der Verbraucherinnen und Verbraucher mit kontaktlosen Zahlungskarten und mobilen Bezahlverfahren. Ausschlaggebende Faktoren bei der Entscheidung für oder gegen die Nutzung innovativer Bezahlverfahren sind aus Verbrauchersicht „vor allem die gefühlte Sicherheit und der erwartete Zusatznutzen gegenüber klassischen bargeldlosen Zahlungsinstrumenten und gegenüber Bargeld“, so die Bundesbank abschließend.

Die Bundesbank stellt die Studie „Zahlungsverhalten in Deutschland 2014“ kostenlos zum Download bereit
Link:

http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Bericht_Studie/zahlungsverhalten_in_deutschland_2014.html;jsessionid=0000ZQ9ATpPAV4G-lEhJCj7RPxV:-1