11/2025

Karte löst Bargeld als meistgenutzte Zahlungsart ab.

Durch den Einsatz von KI erreicht Telefonbetrug eine neue Dimension. Die Betrugsanrufe wirken oft täuschend echt. Wer die Maschen kennt, kann sich besser schützen.

Die Menschen in Deutschland zahlen mittlerweile am häufigsten mit Karte. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Bezahl- und Einkaufsverhalten in der Bundesrepublik“, eine repräsentative Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme. Die Karte ist damit nicht mehr nur eine Alternative, sondern das bevorzugte Zahlungsmittel von vielen. Gleichzeitig rücken die Herkunft von Bezahlsystemen, der Schutz persönlicher Daten und Preisbewusstsein stärker in den Fokus.

girocard besonders gefragt
Bei den letzten Einkäufen griffen 47 Prozent der Befragten zur Karte, 41 Prozent zahlten bar. Damit liegt die Karte erstmals seit Beginn der Studienreihe vorn. Wer mehrere Karten besitzt, greift sehr oft zur girocard. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) nennt sie als meistgenutzte Karte, nur 15 Prozent bevorzugen die Kreditkarte.

Mobile Zahlungen legen weiter zu
Mobiles Bezahlen wird immer beliebter: 25 Prozent haben bereits mit dem Smartphone oder der Smartwatch bezahlt; 2022 waren es erst 12 Prozent. Besonders in der Altersgruppe unter 30 ist der Trend stark ausgeprägt: Hier liegt der Anteil bei 42 Prozent. Rund 47 Prozent gehen davon aus, künftig überwiegend die digitale girocard zu nutzen. Bezahldienste wie PayPal, Apple Pay, Google Pay oder Wero nennen 35 Prozent, digitale Kreditkarten 28 Prozent. Die meisten bleiben bei der Karte im Portemonnaie: 77 Prozent erwarten, sie auch in Zukunft am häufigsten zu verwenden.

Unabhängige Bezahlmethoden und Datenschutz
Sechs von zehn Befragten halten deutsche oder europäische Bezahlsysteme künftig für wichtig, oft mit Blick auf mehr Unabhängigkeit von den USA (69 Prozent). Auch die Rolle der EU als Währungsunion ist bedeutsam: 61 Prozent finden, Europa sollte einen eigenen Bezahlanbieter haben. Rund die Hälfte sieht zudem einen Vorteil im strengeren Daten- und Verbraucherschutz in Europa. Gleichzeitig zeigt die Studie Informationsbedarf: 71 Prozent wissen nicht, dass internationale Zahlungsanbieter nicht automatisch europäische Datenschutzregeln einhalten.

Bewusst einkaufen, weniger ausgeben
Die aktuelle wirtschaftliche Lage wirkt sich spürbar auf das Konsumverhalten aus. 70 Prozent der Befragten achten stärker auf Preise. Fast die Hälfte (49 Prozent) sagt, dass sie sich aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten weniger leisten kann. Viele ziehen daraus Konsequenzen: 48 Prozent versuchen generell sparsamer zu leben und ihre Ausgaben zu reduzieren.

Weitere Ergebnisse gibt es im ausführlichen Studienexposé.

Studien-Hintergrund
Das Institut für Demoskopie Allensbach erforscht seit 1947 Einstellungen und Verhalten in Deutschland. Es zählt zu den renommiertesten Meinungsforschungsinstituten Europas. Die Studie zum Bezahlverhalten wird seit 2006 erhoben und zeigt aussagekräftige Langzeittrends auf breiter, repräsentativer Basis.