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02/2023

BVR ist Federführer der Deutschen Kreditwirtschaft im Jahr 2023

Was sind die aktuellen Themen, was die Herausforderungen in diesem Jahr? kartensicherheit.de stellt drei Fragen an Matthias Hönisch, Head of Card Business Unit // girocard beim BVR.

 

kartensicherheit.de:
Herr Hönisch, welche Aufgaben sind mit der Federführung verbunden und was sind die größten Herausforderungen für dieses Jahr?

Matthias Hönisch:
Zentrales Thema ist hier die aktuelle Krisenbewältigung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Hierfür ist auch die Förderung der Kreditvergabefähigkeit der Banken und Sparkassen als Finanzierungsmotor wichtig. Es geht darum, gemeinsam das Wachstumspotential unserer Volkswirtschaft zu unterstützen. Dazu bedarf es aus unserer Sicht auch einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für Banken. Wir werden daher in der DK stark an gemeinsamen Vorschlägen und Positionierungen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zu einer Vielzahl wichtiger Arbeitsgebiete, wie beispielsweise Aufsichtsfragen, Steuerfragen, Fragen des Zahlungsverkehrs und bankrechtlichen Fragen arbeiten.


kartensicherheit.de:
Laut EHI-Studie „Zahlungsarten im Einzelhandel“ ist die girocard beim Umsatz auf Platz 1. Mal etwas provokativ gefragt: Wie wichtig ist die Omnichannel-Fähigkeit der girocard?

Matthias Hönisch:
Die girocard ist im Handel sehr beliebt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es nun vorrangig, die girocard in ihrer Funktionalität weiter auszubauen, so wie der Handel und die Kundschaft es verlangen – unter anderem beim Mobile Payment und in Richtung In-App-Zahlungen. Die girocard als Debitkarte der Deutschen Kreditwirtschaft soll in schnelleren Zyklen entlang der Marktanforderungen – und vor allem im engen Austausch mit dem Handel und weiteren Beteiligten – zukunftssicher ausgerichtet werden. Wir werden neue Akzeptanzbereiche erschließen und wettbewerbsdifferenzierende Innovationen in den Markt bringen. Dazu hat die Deutsche Kreditwirtschaft als Governance Authority des girocard-Systems die Strategie und den organisatorischen Rahmen geschaffen. Gemeinsam mit der EURO Kartensysteme GmbH, die seit dem 1. Januar 2023 schrittweise die Rolle des Scheme Managers für das girocard-System übernimmt, befinden wir uns bereits mitten in der Umsetzung. Gestartet sind wir mit dem Prozess im letzten Jahr und das bisherige Feedback auf Seiten unserer Partner aus dem Handel und kreditwirtschaftlichen Umfeld ist durchweg positiv.


kartensicherheit.de:
Seit einiger Zeit ist die girocard immer wieder Gegenstand in der Presse und in Gesprächen mit Kund:innen. Das Co-Badge „Maestro“ wird wegfallen – wie relevant ist das für den „Bezahlalltag“?

Matthias Hönisch:
Die girocard ist das Zahlungsmittel Nummer Eins in Deutschland und das soll auch so bleiben. Sie ist ein eigenständiges und unabhängiges Bezahlsystem und mit Abstand Deutschlands beliebtestes und verbreitetstes Kartenzahlungsmittel. Man kann weiterhin wie gewohnt mit ihr bezahlen. Die sogenannten Co-Badges auf der Karte ermöglichen unter anderem die Nutzung der girocard dort, wo Bezahlen im girocard-System nicht möglich ist, z. B. kann dies jenseits der Landesgrenzen der Fall sein. Auch nach geplanter Einstellung der „Maestro“-Funktion durch Mastercard wird sich für Kundinnen und Kunden dabei nichts ändern: Grundsätzlich werden Banken und Sparkassen die girocard stattdessen mit einem anderen Co-Badge, z. B. Debit Mastercard, Visa Debit oder der V Pay-Funktion kombinieren. Wer bisher eine girocard mit Maestro-Funktion besitzt, wird mit dem regulären Kartenaustausch also eine neue Lösung erhalten. Für Kundinnen und Kunden passiert das so nahezu unbemerkt. Nach außen verändert sich eigentlich nur ein Logo auf der Karte.
Auch der Handel kann weiter wie gewohnt auf die girocard als kosteneffizientes und sicheres Zahlungsmittel setzen: Wer sie bisher akzeptiert hat, kann auch weiter darauf vertrauen, mit der girocard das beliebteste und am weitesten verbreitete Kartenzahlungsmittel im eigenen Geschäft zu akzeptieren.


kartensicherheit.de:
Herr Hönisch, vielen Dank für das Gespräch!