Im Internet direkt bezahlen
Bezahlen mit Rechnung, Lastschrift, Vorkasse, Nachnahme, Debit- und Kreditkarte. Bei Bezahlmethoden wie Rechnung, Lastschrift, Vorkasse, Nachnahme haben Käufer:innen und Verkäufer:innen es direkt mit ihrem kontoführenden Kreditinstitut zu tun. Sensible Daten werden online nicht an Dritte weitergegeben.
Ohne Umwege über weitere zwischengeschaltete Drittanbieter-Services greift man hierbei auf die am längsten bewährten Verfahren in ihrer modernsten Form zurück. Das Prinzip „Erst das Geld, dann die Ware“ – oder umgekehrt – macht dann im Grunde den wesentlichen Unterschied für Käufer:in und Verkäufer:in aus.
Welche direkten Bezahlmethoden für Einkäufe im Internet gibt es?
1. Rechnung
Der Kauf auf Rechnung ist für Verbraucher:innen die mit Abstand sicherste Bezahlweise! Erst wenn die Ware korrekt angekommen ist, folgt das Geld. Der Kompromiss beim Komfort: Um die Überweisung müssen sich die Kund:innen selbst kümmern.
2. Lastschrift
Wählt man Bankeinzug oder Lastschrift als Bezahlverfahren, wird der Rechnungsbetrag direkt vom Girokonto abgebucht. Die Genehmigung dafür erteilen die Kund:innen durch ein europaweit standardisiertes SEPA-Mandat für nationale und internationale Zahlungen. Den Händler:innen werden die Kontodaten (IBAN, BIC) online übermittelt – jedoch niemals TAN und/oder PIN. Das Konto wird von den Händler:innen gewöhnlich beim Versand der Ware belastet; mit dem Risiko eines ungedeckten Kontos und somit einer Rücklastschrift. Unzufriedene Kund:innen können dieser Abbuchung innerhalb von acht Wochen widersprechen; das kontoführende Institut löst auf den Widerspruch hin eine Rücklastschrift aus.
3. Vorkasse
Die Kund:innen müssen den Rechnungsbetrag überweisen, bevor die Händler:innen die Ware verschicken. Im Betrugsfall ist die Vorkasse-Überweisung schwer rückgängig zu machen.
4. Nachnahme
Die Zusteller:innen kassieren den Rechnungsbetrag bei Lieferung der Ware heute meist nicht mehr bar, sondern per Kartenlesegerät. Die Bestellung wird an die Käufer:innen ausgehändigt. Die bezahlen jedoch unter Umständen, ohne vorher den Paketinhalt überprüfen zu können. Daher können Erstattungen schwierig werden. Auch die zusätzliche Nachnahmegebühr und Anwesenheitspflicht sind wenig attraktiv. Das Risiko betrügerischer Falschlieferungen ist nicht ganz auszuschließen.
5. Kreditkarte
Grundsätzlich gibt es einen großen Unterschied zwischen Mastercard und Visa auf der einen Seite und American Express und Diners auf der anderen. Bei Mastercard und Visa ist es die Bank bzw. Sparkasse, die die Kreditkarten vergibt. Mastercard und Visa organisieren nur die Bezahlung und stellen die Infrastruktur bereit. Mit dem Kreditkarten-Konto haben sie aber nichts zu tun. Das Institut gibt Kund:innen einen Kredit, der beanspruchte Betrag wird i. d. R. monatlich abgebucht. Es legt die Gebühren und Serviceleistungen fest; und es muss auch die Verluste tragen, wenn die Kund:innen die Rechnung nicht (rechtzeitig) bezahlen kann.
Anders aufgestellt sind American Express und Diners: Sie vergeben selbst die Kreditkarten. Es steht kein Institut zwischen Kreditkartengesellschaft und den Kund:innen. Das bedeutet auch, dass American Express bzw. Diners den Schaden hat, wenn die Kund:innen ihre Rechnung nicht (rechtzeitig) bezahlen.
Kreditkartenzahlung ist beliebt beim Online-Shopping wegen ihrer unkomplizierten Abwicklung, auch mit ausländischen Händler:innen. Die Zahlung wird durch die Eingabe der Kartendaten – Kreditkartengesellschaft, Kreditkartennummer und Kartenprüfnummer (KPN) – freigegeben und über das 3D-Secure-Verfahren authentisiert. Die sensiblen Daten sind teilweise bei jedem Einkauf erneut einzugeben.
PrePaid-Kredikarten ermöglichen eine Limitierung: Ausgaben sind damit bis zu dem Maximalbetrag, der zuvor eingezahlt wurde, möglich.
6. giropay
giropay ist kein Drittanbieterdienst, sondern eine Zusatzfunktion des Girokontos. giropay steht jedem zur Verfügung, der ein Girokonto hat und Online-Banking nutzt. Der Online-Bezahldienst der deutschen Banken und Sparkassen erleichtert den Einkauf in deutschen Online-Shops ebenso wie das Überweisen von Geld an Privatpersonen, z.B. per Smartphone. Weil in diesem zentralen Dienst die Vorläufer:innen paydirekt, Kwitt und giropay zusammengeführt wurden, können Kund:innen das giropay Bezahlverfahren auch bei Händler:innen nutzen, die paydirekt ermöglicht hatten.
Die Händler:innen erhalten eine Zahlungsgarantie und können die Ware gleich versenden. Eine einmalige Legitimierung ist erforderlich (Verknüpfung des Girokontos mit dem Service) und die Zahlung wird durch einfaches Eingeben der Online-Banking-Zugangsdaten ausgelöst.
Mehr dazu auf https://www.giropay.de/
7. Guthabenkarten bzw. Prepaid-Karten
Im Handel sind Guthabenkarten auch ohne Bankkonto oder Kreditkarte zu erwerben, die dann bei spezifischen Einzelanbieter:innen oder einer ganzen Riege von Webshops, beispielsweise in der Gaming Industrie, zur Online-Bezahlung dienen. Sie enthalten in der Regel vorgefertigte Beträge und werden über einen Zifferncode online eingelöst. Dabei werden keine persönlichen Daten herausgegeben, und der Konsum ist limitiert. Allerdings bleiben kleine Restbeträge oftmals ungenutzt stehen oder verleiten zu Anschlusskäufen.
Quellen:
https://www.finanztip.de/online-banking/bezahlen-im-internet/
https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Online-Banking-Online-Shopping-und-mobil-bezahlen/Online-Shopping/Bezahlen-im-Internet/bezahlen-im-internet_node.html
https://sumup.de/rechnungen/lexikon/kartenlesegeraet/
https://www.kartensicherheit.de/oeffentlich/zahlungsverfahren/kartenzahlung-im-internet/chipkartenleser.html