Sommerurlaub wie noch nie
Schutz- und Pflegetipps für Urlaubskasse und Konto – ob Sie verreisen oder nicht. In diesem vermutlich sehr ungewöhnlichen Sommerurlaub gibt es auch rund ums Bezahlen besondere Aspekte zu beachten. Bleiben Sie auf der sicheren Seite!
Seitdem die Urlaubssaison am 15. Juni offiziell eröffnet wurde, füllen sich die Touristenregionen wieder. An jedem Ferienort, ob vor der Haustüre oder fernab, ist freilich kurzfristig aufs Infektionsgeschehen zu reagieren. So vieles ist ganz anders ... kartensicherheit.de lotst Sie mit Orientierungshilfen durch diesen besonderen Sommer.
Wichtig, wo auch immer Sie sind
Wohin geht’s in diesem Sommerurlaub? Unentschieden waren Ende Mai noch 18 % der Deutschen.* Ob Tourist oder Reisemuffel, diese Hinweise sollten Sie stets beachten.
• Immer wenn Sie Ihre PIN eingeben – am Geldautomaten, an der Supermarkt-Kasse, am Bezahlterminal beim Shoppen oder Ausgehen – achten Sie auf „Shoulder Surfer“! Trotz 1,5 Meter Mindestabstand beim Schlange stehen könnten Kriminelle Ihre Geheimzahl mitlesen. Deshalb immer Eingabefeld und -hand gegen fremde Blicke abdecken.
• Lernen Sie Ihre PIN auswendig und notieren Sie sie auf keinen Fall. Sinnvolle Merkhilfen gibt es hier.
• Lassen Sie Ihre Zahlungskarte nie aus den Augen! Geben Sie Betrügern keine Gelegenheit, Ihre Karte aus Ihrem Blickfeld zu entführen, um sie zu kopieren oder durch eine Fälschung zu ersetzen. Und checken Sie immer den Rechnungsbetrag!
• „Erste Hilfe“, wenn Ihre girocard bzw. Kreditkarte weg ist, leistet der Sperr-Notruf 116 116. Auch aus dem Ausland, dann natürlich mit der Landesvorwahl für Deutschland, also meist die +49 116 116. Speichern Sie den Kontakt gleich in Ihrem Handy! Oder holen Sie sich die kostenlose Sperr-App aus dem App Store. Sollte die 116 116 in seltenen Fällen aus dem Ausland nicht geroutet werden können, gibt es alternativ die Rufnummer +49 (0) 30 4050 4050; Gebühren für Anrufe aus dem Ausland sind abhängig vom ausländischen Anbieter/Netzbetreiber.
Tipps für Deutschland- und Balkonien-Urlauber
Die überwiegende Mehrheit der Deutschen bleibt in diesem Jahr im Lande. 31 % wollen ihren Urlaub in Deutschland verbringen und 37 % sogar keinen Urlaub machen.*
• Im Falle von annullierten Pauschalreisen haben Reisende das Recht auf Rückerstattung. Falls Sie also einen Gutschein entgegengenommen haben, so dürfen Sie diesen zurückgeben. Dafür hat die Bundesregierung im Mai einen Gesetzesentwurf beschlossen. Die Bundesregierung kommt mit der freiwilligen Gutscheinlösung den Vorgaben der EU-Pauschalreiserichtlinie sowie Empfehlungen der EU-Kommission nach.
• Wenn Sie sich mit der Kontaktlos-Bezahlmethode bisher noch nicht genug vertraut machen konnten: Wann, wenn nicht in dieser Zeit gäbe es eine bessere Gelegenheit für Theorie und Praxis? Einfach mal „kontaktlos“ in die Suchfunktion von kartensicherheit.de eingeben! Hier finden Sie viele unterschiedliche Beiträge zu diesem Thema.
Die häufigsten Fragen und Antworten für Europa-Reisende
Für 29 europäische Länder sind die Reisewarnungen des Außenministeriums aufgehoben; stattdessen gibt es nun differenzierte, bei Bedarf täglich angepasste Reisehinweise. Immerhin zieht es 13 % der Deutschen ins europäische Ausland.*
• Wie stelle ich am besten sicher, dass ich im Urlaubsland „flüssig“ bin?
Mit der richtigen Mischung Ihrer Reisekasse dürfte es keine Probleme geben. Nicht zu viel Bargeld mitnehmen – für die ersten Ausgaben reichen 100 bis 200 Euro in kleinen Scheinen oder der entsprechenden Landeswährung. Danach ist es meist günstiger, Bargeld vor Ort am Geldautomaten abzuheben. Denken Sie daran, bei einem Diebstahl ist das Bargeld in den meisten Fällen unwiderruflich weg.
Da nicht jede Zahlungskarte überall gleich gut einsetzbar ist, nehmen Sie neben Ihrer girocard mindestens noch eine Kreditkarte mit. Am besten getrennt aufbewahren!
• Wie behalte ich die Kontrolle über die Bankgebühren im Ausland?
Fragen Sie vor Reiseantritt Ihre Hausbank nach den Kosten für Bargeldabhebungen und Kartenzahlungen in Ihrem Urlaubsland. Dann können Sie für sich gezielt haushalten. Manche Banken und Sparkassen kooperieren mit bestimmten ausländischen Kreditinstituten, so dass das Geldabheben am Automaten kostenfrei sein kann.
• Wie steht es in den europäischen Ländern allgemein mit dem kontaktlosen Bezahlen? Mastercard berichtet:
Die Akzeptanz kontaktloser Zahlungen ist in Europa höher als im Rest der Welt. In vielen Ländern wurde außerdem das Zahlungslimit ohne PIN-Eingabe in den letzten zwei Monaten von 25 Euro auf 50 Euro erhöht.
In mehr als 15 europäischen Ländern sind bereits mehr als 50 % der Transaktionen im Handel kontaktlos. In Deutschland machen sie erst ungefähr ein Drittel aus. Spitzenreiter Polen verzeichnet dagegen über 80 %; dort sind auch sämtliche Terminals schon seit Sommer 2019 NFC-fähig. Corona hat die Entwicklung beschleunigt. 73 % der Europäer geben an, auch nach der Pandemie weiter kontaktlos zahlen zu wollen. (Quelle: Mastercard)
• Kann ich auch im Urlaubsland problemlos mit meinem Smartphone bezahlen?
Ja, wenn man ein paar Punkte beachtet. Mobiles Bezahlen per Smartphone klappt natürlich überall, wo das bekannte Wellensymbol für NFC-Technik an der Kasse zu sehen ist. Die Frage dabei ist, ob die hinterlegte Zahlungskarte dort auch akzeptiert wird. Das zeigen die Logos am Ladeneingang oder Terminal an, wie bei den Plastikkarten auch.
Wichtig: Das Auslandslimit der hinterlegten digitalen oder Plastikdebit- oder Kreditkarte muss freigeschaltet sein. Das übernimmt die Hausbank auf Wunsch oder man regelt es selbst übers Onlinebanking.
• Und wenn doch einmal der Ernstfall eines Verlustes des Portemonnaies oder Smartphones eintritt?
Zur Sicherheit sollten Sie den SOS-Infopass auf Reisen dabeihaben. Alle wichtigen Nummern – IBAN, Sperr-Notruf, Autoversicherung, Pannenhilfe, Personalausweis – haben Sie dann rasch zur Hand. Einfach hier herunterunterladen, ausdrucken, ausfüllen und dann getrennt von der Geldbörse aufbewahren.
Hinweis für Weltreisende
Rund 240.000 deutsche Touristen hat die Bundesregierung nach Ausbruch der Coronakrise in einer beispiellosen Rückholaktion aus der ganzen Welt nach Hause gebracht. Eine Wiederholung wird es erklärtermaßen nicht geben. Nach ZDF-Umfragen plant nun in diesem Sommer nur 1 % der Deutschen eine Reise außerhalb Europas.*
• Das Auswärtige Amt rät: „Bereiten Sie sich auf möglicherweise zusätzliche Kosten bei einem verlängerten Aufenthalt vor und lassen Sie ggf. Ihren Kreditrahmen erhöhen.“ Denken Sie rechtzeitig daran, einen entsprechenden Termin bei Ihrem Finanzinstitut zu vereinbaren. Und informieren Sie sich zu Ihrem Krankenversicherungsschutz.
• Erkundigen Sie sich bei Ihrer Hausbank, ob für Ihre girocard Einschränkungen im Ausland gelten, um bei Bedarf Anpassungen für Ihre Urlaubszeit vorzunehmen.
*Quelle: ZDF Politbarometer