Karten-, Smartphone- oder Barzahler? Zu welchem Bezahltyp gehören Sie?
Der Studienüberblick I von kartensicherheit.de: Allensbach-Umfrage zum Bezahlen in Deutschland 2020. Die Untersuchung verrät teils Überraschendes. Einige Mythen halten der Realität nicht mehr Stand. Das Bezahlverhalten der Bevölkerung ist vielfältig und im Wandel.
Wir müssen aufräumen. Mit ein paar Vorurteilen, die die Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach jetzt im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme zu Tage gefördert hat. Bei mehr als 1.200 Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahren haben sich drei wesentliche Bezahltypen der Republik herauskristallisiert. Dabei ist das Bezahlverhalten hierzulande divers und wird von digitalen Innovationen zusehends beeinflusst. Bei allen Befragten ist der übergeordnete Trend zur Kartenzahlung gleichermaßen sichtbar. Die girocard hat ihren festen Platz im Portemonnaie, auch wenn nach wie vor jeder zweite Bundesbürger noch lieber bar bezahlt (52 %).
Hätten Sie’s gedacht?
Glauben auch Sie, dass Mobile Payment eher von Großstadtmenschen genutzt wird? Dass die girocard in West- und Ostdeutschland unterschiedlich verbreitet ist? Oder das Geschlecht darüber entscheidet, welche Bezahlform bevorzugt wird? Dann staunen Sie jetzt mal.
Die girocard ist mit geringen Schwankungen nahezu gleich über alle Geschlechter, Alters-, Berufs-, Einkommens- und Regionalstrukturen verteilt. Im Osten des Landes besitzen sie 95 %, im Westen 97 %. Ob Dorf, Kleinstadt oder Metropole – mit ca. 24 % können sich gleich viele Bewohner aller Regionen Deutschlands vorstellen, kontaktlos mit dem Smartphone zu zahlen.
Die generelle Präferenz für die Kartenzahlung ist über die Geschlechter exakt gleich verteilt (39 %). Über alle Befragten hinweg zeigt sich lediglich: Vor allem Frauen (41 %) haben in der Corona-Krise häufiger die Karte bevorzugt, Männer haben diese Flexibilität seltener bewiesen (36 %).
Der Typ „Kartenzahler“
Die Statistik zeigt uns eine Person mittleren Alters (30 bis 44 Jahre). Jeder Zweite (49 %) in dieser Altersgruppe zahlt am liebsten mit Karte. Damit ist überwiegend die girocard gemeint: Sie wird von 65 % der „Kartenzahler“-Gruppe gegenüber der Kreditkarte favorisiert. Jeder Zweite hat auch schon an der Supermarktkasse mit seiner Karte Bargeld abgehoben (53 %). Die Möglichkeit, die digitale girocard zum kontaktlosen Zahlen mit dem Smartphone zu nutzen, haben 13 % bereits ausprobiert; 41 % können sich vorstellen, auf diese Weise zu bezahlen.
Der Typ „Smartphone-Zahler“
Der durchschnittliche „Smartphone-Zahler“ ist zwischen 16 und 29 Jahre alt. Charakteristischerweise findet fast jeder (93 %) das Bezahlen mit dem Smartphone einfach in der Handhabung und begleicht vor allem kleinere Beträge unter 25 Euro am liebsten mit dem Handy (86 Prozent), weil es so schön schnell geht (88 %). Ein Großteil (71 %) hätte keinerlei Probleme mit der Umstellung auf eine bargeldlose Welt; ganz im Gegensatz zu den übrigen Bezahltypen, von denen sich nur 37 % bzw. 4 % leicht umstellen könnten.
Der Typ „Barzahler“
Der typische „Barzahler“ ist 60 Jahre oder älter und verhält sich in vielerlei Hinsicht traditionell. Bankgeschäfte werden in der Bankfiliale erledigt (68 %) und Einkäufe lieber in Geschäften vor Ort (79 %). Von der Möglichkeit, Bargeld an der Supermarktkasse abzuheben, wird weniger Gebrauch gemacht (19 %).
Allerdings ist in diese Gruppe nun auch deutlich Bewegung gekommen: 30 % der „Barzahler“ geben an, seit der Corona-Pandemie mehr mit Karte zu zahlen.
Schauen Sie sich das vollständige Exposé „Bezahltypen“ der Allensbach Umfrage 2020 und den Film dazu an.
Auch das Exposé „Alltag an der Kasse“ der Allensbach Umfrage 2020 ist hier verfügbar.