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11/2019

Interview mit einem Weihnachtsmarkt-Trickbetrüger

Ein nicht ganz ernst gemeintes „Hintergrundgespräch".

Der fiktive B. Trüger klärt auf über unvorsichtige Bürger, die für optimale „Arbeitsbedingungen" auf den deutschen Weihnachtsmärkten sorgen.

Herr Trüger, für Sie als Trickbetrüger liegt ja jetzt die Saison der Weihnachtsmärkte vor Ihnen, was bedeutet das für Sie?
Ehrlich gesagt ist das ein ganz schöner Stress, sehr viel Arbeit liegt vor mir. Gleichzeitig sind das natürlich auch ideale Bedingungen, um richtig gut zu verdienen!

Wie bereiten Sie sich denn auf den Besuch eines Weihnachtsmarktes vor?
Nun ja, als erstes gilt natürlich: Nie aus dem Haus gehen ohne Bargeld in der Tasche. Also zuerst einmal zum Geldautomaten.

Mit Ihrer eigenen Karte?
(Lacht) Natürlich nicht. Mit einer gestohlenen natürlich! Ich habe da immer ein paar davon einstecken.

Und wie kommen Sie an die Karten?
Das ist eigentlich ganz einfach, besonders auf dem Weihnachtsmarkt. Ich will Ihnen jetzt keine Tricks verraten, das ist Berufsgeheimnis, aber die Leute lassen sich so leicht ablenken, anrempeln oder, auch sehr beliebt, „in die Mitte nehmen". Das klappt so wunderbar, das können Sie sich gar nicht vorstellen!

Aber wenn ich meine Geldbörse beispielsweise in der Innentasche des Mantels habe, wie kommen Sie da dran?
Ja, das wäre dann schon schwieriger für mich. Aber viele Menschen sind da sehr unvorsichtig, die haben ihre Geldbörse dann beispielsweise in den Außentaschen der Mäntel. Das ist für einen Taschendieb dann ganz leichte Beute. Und neben den Karten ist dann da oft auch noch ganz viel Bargeld drin. Da kann man sich nur wundern!

Nur, wenn Sie dann eine Karte gestohlen haben, sind Sie ja noch nicht im Besitz der PIN?
Nun, das ist ja ganz einfach! Sie glauben nicht, wie viele Leute PIN und Karte gemeinsam aufbewahren. Ich finde das gut, denn das macht mir die Arbeit natürlich sehr leicht. Ein anderer Trick, um an die PIN zu kommen, ist der „Blick über die Schulter". Die meisten Leute geben ganz naiv ihre PIN am Geldautomaten oder beim Bezahlen im Geschäft ein, ohne darauf zu achten, wer hinter ihnen steht. Da muss ich dann nur noch über die Schulter schauen und schon kenne ich die PIN!

Sie sagen, Sie haben ein paar Karten einstecken. Aber wenn die geklaut sind, sind die dann nicht gesperrt?
Nein, nein, da kann ich meist ganz entspannt sein. Viele Leute merken erst gar nicht, dass die Karte geklaut ist und dann brauchen sie ewig, bis sie die Karte sperren. Ich sehe in der Straßenbahn immer diese Werbung für den Sperr-Notruf 116 116. Ich frage mich dann immer warum, die Leute die nicht einfach anrufen und die Karte nach Verlust sofort sperren. Oh, ich sehe gerade, da vorne kommen zwei Polizisten, ich mache mich besser aus dem Staub, tschüss....

 

Aber jetzt mal im Ernst: Sich vor Trickbetrügern zu schützen, ist ganz einfach! Beachten Sie lediglich unsere nachfolgenden Tipps:

  • Verzichten Sie bei vorweihnachtlichen Einkäufen und auf dem Weihnachtsmarkt, wenn möglich, auf eine Handtasche oder einen Rucksack.
  • Verstauen Sie Bargeld und Zahlungskarten besser in geschlossenen Innentaschen der Kleidung.
  • Nehmen Sie nur das Nötigste an Bargeld und Papieren mit.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn Sie angerempelt oder von eiligen Passanten „in die Mitte" genommen werden. Während Sie nach Halt suchen oder abgelenkt sind, greift ein Dieb in Ihre Tasche.
  • Lassen Sie sich nicht ablenken. Egal ob „wilde Jugendliche" um Sie herumtoben oder jemand Geld wechseln möchte! Seien Sie aufmerksam!
  • Überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihr Geld, die Zahlungskarten und sonstige Wertgegenstände noch da sind.
  • Behalten Sie Ihre Geheimzahl (PIN) für sich und bewahren Sie diese nie zusammen mit der girocard auf. Lernen Sie PINs immer auswendig.
  • Sollten Sie in der Umgebung eines Weihnachtsmarktes einen Geldautomaten nutzen, sorgen Sie für einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu anderen Personen und lassen Sie sich beim Geldabheben weder ablenken, noch von anderen über die Schulter schauen.


Mit diesen leicht anwendbaren Hinweisen sind Sie auf der sicheren Seite. Und sollte wider Erwarten wirklich einmal etwas passieren, keine Panik!

Sie können Ihre Karten schnell und problemlos beim zentralen Sperr-Notruf 116 116 sperren, kostenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz. Sehr praktisch, nicht nur zur Weihnachtszeit, ist auch unser beliebter SOS-Infopass mit den wichtigsten Sperrnummern. Laden Sie ihn am besten gleich herunter, tragen Sie Ihre Informationen ein und bewahren Sie ihn getrennt von Bargeld und Zahlungskarten auf.

Und für die Sicherheit beim vorweihnachtlichen Einkauf im Internet haben wir hier einige Tipps für Sie.